Welche Umsätze gelten im E-Commerce als hoch?

Unser Gastredner – der als Manager von P&G und Pillsbury über 50 Unternehmen in 25 Ländern aufgebaut hat – spricht Klartext über die Zukunft des E-Commerce.

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John Lilly

14. Oktober 2016

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Niemand kann genau sagen, welche Umsätze im E-Commerce als hoch gelten. Es ist wenig überraschend, dass der US-amerikanische E-Commerce im Jahr 2015 um 14,6 % gestiegen ist und dass er im Jahr 2016 ein Wachstum zwischen 15 % und 16 % erreichen wird. Ein noch überzeugender Erfolgsindikator ist, dass er diese Wachstumsrate bereits seit dem Jahr 2010 aufweist. Möglicherweise ist keine andere Branchenkennzahl in diesem Zeitraum jemals so konstant gewachsen.

Man kann dies auch aus einer anderen Perspektive betrachten: Im Jahr 2015 sorgte der E-Commerce in der Treibstoff- und Automobilbranche für das gesamte Wachstum im Einzelhandel. Anders ausgedrückt: Durchschnittlich konnten herkömmliche Bekleidungs-, Möbel- und Lebensmittelgeschäfte keinerlei Wachstum im Einzelhandel aufweisen. Im Hinblick auf diese kombinierte Wachstumsrate wird der E-Commerce innerhalb eines Jahrzehnts einen Anteil von etwa 50 % haben.

Am überraschendsten ist, dass die meisten Private-Equity-Deals, an denen ich beteiligt war, den Online-Vertrieb nicht zu einem Schlüsselfaktor der Zukunft ihrer Unternehmen gemacht haben. Und dass obwohl E-Commerce-Lieferungen mittlerweile die Hälfte der gesamten Geschäftstätigkeit von UPS ausmachen. Sogar einige unserer in der Entwicklungsphase befindlichen Unternehmen agieren, als würden Autos für immer über Target, Ferguson Plumbing oder lokale Autohäuser vertrieben werden. Und wie sieht es bei unseren Hochschulen aus? Im Wesentlichen sehen sich College-Mitarbeiter weiterhin immer einem Live-Publikum gegenüberstehen. Und genau das wird sich ändern.

Die Schlüsselerkenntnis: Eine Institution, die auch noch in 10 oder 20 Jahren bestehen möchte, muss sich damit anfreunden, ihren primären Vertriebskanal online zu verlagern und so dem Käufer direkt zur Verfügung zu stellen. Während traditionelle Vetriebsmodelle – darunter Einzelhändler, Lieferanten, Franchise-Händler und Professoren – ein immer kleineres Stück vom Kuchen abbekommen, werden ihre Durchschnittskosten pro „Käufer“ immer höher steigen. Dadurch wird auch ihre Wettbewerbsfähigkeit zunehmend eingeschränkt. Möglicherweise ist jetzt der letzte Zeitpunkt für ein Umdenken, bevor der „gierige Kreislauf“ die Macht übernimmt.

Letzte Aktualisierung: 14. Oktober 2016
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