Wird Nutzern die Entscheidungsmöglichkeit gelassen, steigert dies die Nutzung und den Wert globaler Websites

Wie können Firmen ihren internationalen Kunden mitteilen, dass eine lokalisierte Version ihrer Website für ihren Markt vorhanden ist? Das Geheimnis ist, wie MotionPoint herausgefunden hat, dass man die Kundenanforderungen an erste Stelle setzen muss.

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MotionPoint

01. Oktober 2015

LESEDAUER: 4 MIN.

Mit dem Internet haben sich auch die Unternehmen weiterentwickelt. Klugen Unternehmen ist bewusst, dass das Internet heutzutage die schnellste und kostengünstigste Möglichkeit bietet, um neue Kunden in neuen globalen Märkten zu erreichen – am besten in der gewünschten Sprache des jeweiligen Marktes.

Diese Vorgehensweise bringt jedoch auch neue Herausforderungen mit sich. Zum Beispiel: Wie können Besucher der Website für den Primärmarkt (oft auf Englisch) eines Unternehmens erfahren, dass eine lokalisierte Version in ihrer Landessprache besteht und ganz einfach zugänglich ist?

Das ist schwieriger als es klingt. Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche Lösungsvorschläge erarbeitet. Wenige Unternehmen berücksichtigen dabei jedoch die Erfahrung und die Mitsprache des Besuchers der Website. Wie wir Ihnen gleich verdeutlichen, macht dies einen großen Unterschied. Lösungen, die auf diese Bedürfnisse eingehen, können bei der Kundenbindung und Umsatzgenerierung eine wesentliche Rolle spielen.

Der „Sprachlink“-Ansatz

In den Anfängen der Website-Lokalisierung waren viele Unternehmen der Meinung, ein einfacher Hyperlink, der Nutzer auf die Homepage der lokalisierten Seite schickte, wäre ausreichend, um Seitenzugriffe zu erzielen und das Interesse zu wecken. Internationale Nutzer würden, so die Argumentation dieser Unternehmen, Ausschau nach einem solchen Link halten und diesem sofort nachgehen, sobald sie ihn gefunden hätten.

In manchen Fällen hatten sie recht. Allerdings nicht in vielen.

Seit mehr als fünf Jahren führt MotionPoint intensive Usability-Tests mit mehreren der lokalisierten Seiten durch. Anhand unserer Daten konnten wir Folgendes feststellen:

  • Wenn ein Benutzer wüsste, dass die Website in einer anderen Sprache verfügbar ist ...
  • und ein Hyperlink zu dieser lokalisierten Seite auf der rechten oberen Seite des Bildschirms gesetzt wäre ...

… würde es zwischen 1 und 5 Sekunden dauern, um den Link zu finden und ihn anzuklicken. Dies ist nicht gerade intuitiv – insbesondere, da der Nutzer im Voraus wissen muss, dass eine lokalisierte Seite besteht. Andererseits ist es besser als nichts.

Jedoch nicht alle Unternehmen wählten diese Methode für ihren „Sprachlink“. Sie platzierten den Link stattdessen eher am Ende der Website. In diesem Fall benötigten Nutzer über 30 Sekunden, um ihn zu finden.

Wir kamen zu dem Schluss, dass Nutzer, die eine englische Seite nicht gezielt auf der Suche nach einer lokalisierten Version aufsuchten, diese von vornherein nicht besuchten.

Solch eine Abzugsquote ist umsatzschädigend.

Die „Standort & Global Gateway“-Ansätze

Eine Alternative ist die Nutzung einer Standorttechnologie, die das Ursprungsland des Nutzers ermittelt und diesen dann automatisch auf die „richtige“ lokalisierte Website weiterleitet. Diese Art „Zwangsbeglückung“ sorgt zwar mit Sicherheit für erhöhte Seitenzugriffe auf die lokalisierten Seiten, nimmt den Nutzern jedoch die Wahl ab und macht sie damit abspenstig.

Ebenso wichtig ist, dass dieser Ansatz möglicherweise keine genauen Ergebnisse liefert, insbesondere in internationalen Märkten mit vielfältigen sprachlichen Demografien, wie Hongkong, Belgien, der Schweiz oder Kanada.

MotionPoints Usability-Test im 2. Quartal 2015 auf der Seite eines großen britischen Webshops ergab, dass beinahe 20 % aller Nutzer, die aufgrund ihrer Standortbestimmung automatisch auf eine lokalisierte Seite weitergeleitet wurden, eine andere Lokalisierungsoption bevorzugten. (Deutsche Nutzer führten das Feld in dieser Studie an; 23 % änderten sofort die Standardsprache und -währung).

Multinationale Unternehmen versuchen es manchmal mit einem anderen Ansatz. Sie erstellen eine Landingpage (auch „Global Gateway“), die es Nutzern ermöglicht, ihre eigenen lokalisierten Erfahrungen auszuwählen.

Dieser Lösungsansatz verleiht Nutzern zwar größere Entscheidungsmöglichkeiten, kann sie allerdings aufgrund unnötiger Erschwernisse auch abschrecken. Es ist nicht optimal, Nutzer jedes Mal von einer Landingpage starten zu lassen, ebenso wenig wie der Ansatz, sie aus einer langen Liste von Ländern, Märkten, Sprachen, Währungen, Anforderungen etc. auswählen zu lassen.

Der ideale Ansatz

Unsere Untersuchungen brachten uns auf einen anderen Ansatz – den besten Ansatz, wie wir finden.

Diese Exklusivlösung von MotionPoint untersucht die wesentliche Verhaltensweise eines eingehenden Besuchers und ermittelt daraus, ob dieser von einer lokalisierten Nutzererfahrung profitieren würde. Ist dies der Fall, erhält der Nutzer die Möglichkeit, auf diese lokalisierte Seite zuzugreifen. Bestätigt der Nutzer diese Wahl, wird er auf die richtige lokalisierte Seite weitergeleitet. Der Nutzer hat zudem die Möglichkeit, eine andere Lokalisierungsoption auszuwählen, sofern diese vorhanden ist.

Das ist alles. Die Lösung von MotionPoint zwingt Nutzer nicht zu einer ungewollten Erfahrung und auch nicht zur Suche nach einem Hyperlink.

MotionPoint-Kunden, die von diesem Ansatz Gebrauch machen, verzeichnen einen Anstieg der Seitenzugriffe um 83 %.

Diese Zahl mag beeindruckend erscheinen, allerdings haben wir doch damit gerechnet. Schließlich werden Nutzer sofort auf die Möglichkeit einer alternativen Website hingewiesen und können diese ganz intuitiv nutzen. Was uns allerdings überraschte, war das Umsatzwachstum, das unsere Kunden verzeichneten, die diesen Ansatz verwendeten. Das Umsatzwachstum betrug im Mittel 109 %.

Bei Betrachtung des Marktanteils einer bestimmten Branche können sogar noch größere Auswirkungen festgestellt werden. Ein Beispiel: MotionPoint-Kunden, zu deren Zielgruppe spanischsprachige Nutzer gehören und die sich nach diesen sprachgerichteten Best Practices ausrichten, verzeichneten ein Marktwachstum von 123 % im ersten Jahr, im Vergleich zu 11 % in jenen Unternehmen, die lediglich einen Link auf ihre Seite stellten.

Spätestens im dritten Jahr erlebten diese erfolgreichen Kunden eine Gesamtwachstumsrate von 160 %, während die Wachstumsrate jener Unternehmen, die keine intuitive Lösung anboten, um lediglich 17 % anstieg.

Fazit

Unsere Erkenntnis: Um das Nutzererlebnis zu verbessern und die globale Nutzererfahrung Ihres Unternehmens maximal auszuschöpfen, sollten Sie Ihren Kunden keine unnötigen Hindernisse in den Weg legen.

Wenn die Markenstrategie Ihres Unternehmens die Erschließung neuer internationaler Märkte umfasst, sollten Sie dieses Zielpublikum wissen lassen, dass Sie bereit sind und sich darauf freuen, es zu betreuen. Wenn diese Nachricht klar und deutlich vermittelt wird und die Nutzer wissen, dass sie Ihrer Website vertrauen können, treibt dies Ihr exponentielles Markenwachstum im jeweiligen Markt voran.

Letzte Aktualisierung: 01. Oktober 2015
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