Vorteile des Brexit: Britische Hersteller können kurzfristige Gewinne erwarten

Nach dem Referendum gibt es nicht nur düstere Aussichten für die britische Wirtschaft. Erfahren Sie, welche positiven Auswirkungen der Brexit für eine Branche haben kann.

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Dominic Dithurbide

08. Juli 2016

LESEDAUER: 4 MIN.

Die britische Entscheidung für den Brexit wirkt sich verheerend auf die britische und internationale Wirtschaftssituation aus. Prominente Befürworter des Brexit verschließen sich vor der Ursache. Viele Gegner des Brexit fordern eine erneute Abstimmung. Am Montag stürzte das Pfund Sterling auf den Wert von 1985, den letzten Zeitpunkt, zu dem die Währung so wenig wert war. Darüber hinaus sind in dieser Woche auch die US-amerikanischen und japanischen Staatsanleihen auf neue Rekordtiefs gefallen.

Auch bei der Führung Großbritanniens herrscht ein enormes Chaos. Nach dem Rücktritt David Camerons als Premierminister haben die potenziellen Nachfolger gelobt, den Willen des Volkes zu befolgen. (Das Parlament wird sich kaum dagegen stellen.) Einige Kandidaten für den Posten des Premierministers wünschen sich vor der endgültigen Durchführung des Brexit Gespräche mit Vertretern der Europäischen Union, allerdings zeigen sich diese dazu nicht bereit. Aus ihrer Sicht soll es vor der Umsetzung des Artikels 50 und der endgültigen Einreichung der Scheidungspapiere zu keinen Gesprächen kommen.

Während weiterhin Schockwellen durch die globale Wirtschaft fahren, stellt sich eine Frage: Gibt es aktuell eigentlich irgendwelche guten Neuigkeiten für britische Unternehmen?

Zumindest für eine Branche ist diese Frage mit „Ja“ zu beantworten. Wie viele andere Analysten haben auch wir die Herausforderungen, die sich Großbritannien nach dem Brexit stellen, untersucht. Allerdings waren wir dabei auch daran interessiert, potenzielle positive Geschäftschancen zu ermitteln. Dabei konnten wir kurzfristig positive Entwicklungen für britische Hersteller ausmachen.

Aus der Abwertung das Beste machen

Wir glauben in der Tat daran, dass britische Hersteller kurzfristig große Erfolge erzielen können, besonders wenn sie die Vermarktung und den Vertrieb ihrer Waren in Online-Kanäle verlagern. Dabei hängen diese kurzfristigen Erfolge entscheidend von zwei Faktoren ab: den Wechselkursen und dem steigenden Export.

Den unmittelbarsten Einfluss hat der Brexit offensichtlich auf den Wert des Pfunds. Weithin wird davon ausgegangen, dass die Währung weiter fallen wird. Während einige Analysten befürchten, das Pfund können bis Ende diesen Jahres auf den Wert des US-Dollars und somit auf sein Rekordtief fallen, gehen die meisten Analysten davon aus, dass sein Wert zu diesem Zeitpunkt 1,15 bis 1,20 USD pro GBP betragen wird.

Auch die Experten unseres internen Global Growth Teams glauben, dass der Wert des Pfunds über Monate Schwankungen unterliegen, dass er sich bis zu einem unbestimmten Zeitpunkt im kommenden Jahr allerdings bei etwa 1,4 USD pro GBP stabilisieren wird.

Ein Jahr auf dieser wirtschaftlichen Achterbahn ist für kein Unternehmen gut, allerdings bieten sich dadurch überzeugende Geschäftschancen für britische Hersteller. Dank des aktuellen Wechselkurses (der kurzfristig eine gleichbleibende Entwicklung zeigen wird) können Hersteller große Erfolge erzielen, wenn sie ihre Waren auf internationalen Märkten vertreiben. In diesem Szenario würden britische Exportgüter auf globalen Märkten zu vergleichsweise günstigeren Preisen angeboten werden und wären daher für internationale Käufer besonders interessant.

Günstigere Exportgüter würden dafür sorgen, dass europäische Konsumenten mehr für den Euro bekommen und britische Hersteller höhere Konversionsraten, Verkaufszahlen und Umsätze erzielen würden. Cleveren britischen Herstellern bietet sich somit die einzigartige Gelegenheit, in naher Zukunft höhere Umsätze als in den vergangenen Monaten zu erzielen.

Dies könnte einen positiven Domino-Effekt auslösen, da die britische Fertigungsindustrie durch eine höhere Nachfrage und einen intensiveren lokalen Wettbewerb wahrscheinlich ein Wachstum erreichen würde. Außerdem könnten Hersteller, die in Großbritannien gefertigte Einzelteile beschaffen, ihre Gewinne weiter maximieren, da diese Materialien im Vergleich zu importierten Materialien günstiger wären.

Bedenken Sie allerdings, dass britische Unternehmen ihre Reichweite auch in europäische Märkte erweitern müssen, um diese gesteigerten Umsätze erzielen zu können. Und da dieser Erfolg an den schwachen Kurs des Pfunds gekoppelt ist, ist die Zeit jetzt ein extrem entscheidender Faktor.

Wir haben als Anbieter von Globalisierungslösungen bereits hunderte Marken bei ihren Expansionen in internationale Märkte unterstützt. Unserer Erfahrung nach sind Online-Kanäle der schnellste und sicherste Weg für Unternehmen, um solche Expansionen erfolgreich zu gestalten. Die Bereitstellung von Websites in den von diesen Märkten bevorzugten Sprachen kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen, dies gilt insbesondere für Hersteller.

Heute können übersetzte Websites sehr schnell bereitgestellt werden. Die besten Website-Lokalisierungslösungen (wie die von MotionPoint) stellen vollständig einsatzfähige, übersetzte Websites in etwa einem Monat bereit. Außerdem sind die Kosten der Implementierung und die laufenden Kosten gering.

Dank dieser schnellen Implementierung können britische Hersteller von den günstigen Wechselkursen profitieren und kurzfristig ihre Umsätze auf europäischen und weiter entfernten Märkten maximieren.

Die Einführung übersetzter Websites, um neue Kunden zu bedienen, ist sicherlich weniger riskant (und wesentlich günstiger) als ausschließlich mit herkömmlichen Geschäften in neue Märkte einzutreten.

Einige Empfehlungen für Expansionen in europäische Märkte

Auch wenn sich die Stimmung auf dem europäischen Kontinent nach dem Referendum vom 23. Juni etwas verbessert hat, waren die europäischen Reaktionen auf die Entscheidung zum Brexit dennoch geradezu kühl, wenn nicht sogar etwas feindselig. (Wer kann ihnen das verübeln? Schließlich mag es niemand, abgelehnt zu werden.)

Dies mag auch einen Einfluss darauf haben, wie europäische Konsumenten britische Unternehmen wahrnehmen. Missmutige Käufer werden eher keine Transaktionen auf Websites britischer Unternehmen tätigen, selbst wenn diese in den von diesen Käufern bevorzugten Sprachen verfasst sind.

Allerdings gibt es eine clevere Lösung, um dieses potenzielle Hindernis zu umgehen. Durch Technologien wie Standortbestimmung können globale Websites beispielsweise Besuchern lokalisierte Inhalte bereitstellen. Dies bedeutet, dass eine übersetzte Website dynamisch und gezielt Konsumenten auf bestimmten Märkten oder in Regionen innerhalb dieser Märkte anspricht.

Wir haben bereits solche Lokalisierungen genutzt, um globalen Konsumenten für diese relevante Werbeaktionen zu präsentieren, die Konversionsraten auf globalen Websites zu optimieren und spezifische, regionale Übersetzungen anzufertigen, die diese Einkäufer effektiv ansprechen.

Allerdings können diese Lokalisierungen im Fall britischer Hersteller auch dazu genutzt werden, um auf clevere Art die „britische Wahrnehmung“ einer Website auf bestimmten Märkten abzuschwächen und stattdessen resonante und differenzierte Angebote in den Vordergrund zu stellen. Solche vertrauensbildenden Inhalte können wirklich einen Unterschied ausmachen.

Wir haben unseren Kunden mit solchen Kampagnen zu großen Erfolgen verholfen. Tatsächlich konnte ein britische Einzelhändler mit unserer Unterstützung sogar unter den skeptischen, US-amerikanischen Konsumenten stark benötigtes Vertrauen aufbauen.

Als diese berühmte britische Marke ihre E-Commerce-Aktivitäten in den US-amerikanischen Markt erweiterte, stellte sich ihr bereits schnell eine große Herausforderung: Die US-amerikanischen Einkäufer tätigten nicht die erwartete Anzahl an Transaktionen. Der Grund dafür lag darin, dass die Konsumenten noch nicht von dem Einzelhändler gehört hatten und nicht davon überzeugt waren, dass die Produkte preisgünstig (oder schnell) von Großbritannien in die USA verschickt werden können.

Um dieses Problem zu lösen, veröffentlichten wir auf der US-amerikanischen Website des Einzelhändlers lokalisierte Banner, die dessen optimale Rückgaberichtlinie und Versandbestimmungen bewarben. Dank dieser Kampagne konnte das gewünschte Vertrauen aufgebaut werden. Bereits eine Woche später war die Anzahl an Transaktionen um 30 % angestiegen. Dies führte ebenfalls zu Umsatzsteigerungen in Höhe von 2.000.000 GBP.

Unserer Erfahrung nach können Unternehmen mit solchen marktspezifischen Lokalisierungen von Inhalten durchschnittlich einen Anstieg der Konversionsraten von 50 % erreichen.

Abschließend möchten wir festhalten, dass die globale Wirtschaft noch viele Jahre lang die Auswirkungen des Brexit spüren wird. Allerdings erhalten britische Hersteller dadurch – wenn auch nur kurzfristig – die einzigartige Gelegenheit, durch lokalisierte Websites die Umsätze durch europäische Kunden zu steigern und so enorme Erfolge zu erzielen.

Letzte Aktualisierung: 08. Juli 2016
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Über Dominic Dithurbide

Dominic Dithurbide hat seine Karriere als kreativer, zielorientierter Marketingleiter der Übersetzungsbranche gewidmet. Dominic bringt seine Fachkenntnisse in den Bereichen des globalen Marketings, der Nachfragegenerierung und Markteinführungsstrategien in das Marketingteam von MotionPoint ein.

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Marketing Manager

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