Lesedauer: 6 Min. | Reagan Evans | 05. April 2016 |
Im vergangenen Dezember wurde ein Meilenstein in der Geschichte der digitalen Kommunikation erreicht: knapp die Hälfte der Weltbevölkerung ist jetzt online.
Knapp die Hälfte dieser etwa 3,7 Milliarden Menschen lebt in Asien, in Märkten, auf denen Englisch die Zweit- oder Drittsprache ist (oder überhaupt nicht gesprochen wird). Weitere knapp 20 % dieser Menschen stammen aus Europa, einer linguistisch ebenfalls sehr vielfältigen Region, und über 10 % leben in lateinamerikanischen Ländern, in denen Spanisch und Portugiesisch dominieren.
Dabei hat die zunehmende Verbreitung des Internets dazu geführt, dass Englisch nicht mehr die Lingua franca des Internets ist. Dennoch nehmen immer noch viele Unternehmen aus westlichen Ländern, vor allem aus den Vereinigten Staaten, an, dass internationale Verbraucher bevorzugt auf Websites verweilen und Transaktionen tätigen, die ausschließlich in englischer Sprache verfasst sind.
Allerdings ist diese Annahme falsch: Knapp 60 % der internationalen Verbraucher, die der englischen Sprache mächtig sind, bevorzugen weiterhin Websites in ihrer eigenen Sprache. (Dieser Anteil beträgt bei Verbrauchern, die die englische Sprache nur eingeschränkt beherrschen, sogar 80 %.) Über die Hälfte dieser Verbraucher greifen überhaupt nicht auf englischsprachige Websites zu, obwohl sie diese Sprache beherrschen.
Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass annähernd 90 % der Verbraucher, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, auf englischsprachigen Websites auch keinerlei Transaktionen tätigen.
Internationale Märkte bieten Unternehmen die offensichtliche, große Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen und ihre Umsätze zu steigern. Doch wie erreicht man diese Verbraucher am Besten? Die Lösung liegt in übersetzten Websites.
Unternehmen, die lokalisierte E-Commerce-Websites einführen und auf die Bedürfnisse der Verbraucher zugeschnittene Online-Erfahrungen bieten, erhalten die Möglichkeit, jährliche Umsatzsteigerungen in Höhe von mehreren Millionen US-Dollar zu erzielen. Wir können dies immer wieder bei unseren Kunden beobachten.
Wir haben kürzlich mit Erdem Tokmakoglu, einem Global Online Strategist unseres Global Growth Teams, über dieses Thema gesprochen. Unternehmen, die sich immer noch unsicher bezüglich des Nutzens von Website-Übersetzungen und Expansionen in internationale Online-Märkte sind, werden sich von den auf Daten beruhenden Einblicken von Tokmakoglu überzeugen lassen, da diese eindeutig aufzeigen, dass Lokalisierungen und kostenlose, die Anforderungen von Märkten berücksichtigende Best Practices mehr Seitenzugriffe, höhere Konversionsraten und Umsätze als je zuvor ermöglichen.
Laut Tokmakoglu müssen Unternehmen beim Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen auf jedem beliebigen Markt folgende drei Schlüsselaspekte berücksichtigen, die bereits in einem kürzlich veröffentlichten Harvard-Business-Review-Artikel genannt wurden:
Dabei hängt die Kundenzufriedenheit und somit auch der Erfolg immer davon ab, ob der Zielgruppe eine an deren Bedürfnisse angepasste Erfahrung geboten werden kann. Dies gilt nicht nur für Websites, die englischsprachige Primärmärkte bedienen, sondern auch für übersetzte, an internationale Verbraucher gerichtete Websites.
„Die Bereitstellung enorm relevanter, lokalisierter Erfahrungen führt langfristig zum Aufbau einer hohen Markenbekanntheit, der Generierung von Umsätzen sowie der effektiven Ansprache und Akquise neuer Kunden“, sagt Tokmakoglu. „Falls internationale Verbraucher Ihre Website nicht finden können, die darauf bereitgestellten Inhalte nicht verstehen oder sich darauf nicht zurechtfinden, können sie gegenüber Ihrem Unternehmen kein Vertrauen aufbauen. Sie werden die Website wieder verlassen, ohne eine Transaktion vorgenommen zu haben.“
In diesem Zusammenhang spielen bedeutsame, authentisch übersetzte Online-Inhalte eine entscheidende Rolle. Milliarden internationaler Verbraucher verdienen und erwarten, dass sie in ihrer bevorzugten Sprachen angesprochen werden. In vielen Fällen ist die Bereitstellung lokalisierter Inhalte die einzige, effektive Maßnahme, um globales Wachstum zu erreichen. In nicht englischsprachigen Ländern wie China und Mexiko führen E-Commerce-Verkaufstrends zu wesentlich höheren Wachstumsraten (mit einem um 24,4 % bzw. 16,5 % höheren Wachstum gegenüber dem globalen Durchschnitt).
Allerdings muss laut Tokmakoglu bei der Ansprache dieser Verbraucher ein ausgereifter Ansatz der Übersetzung und Lokalisierung verfolgt werden.
„Um das Vertrauen von Verbrauchern auf neuen Märkten zu gewinnen, müssen Sie die Art und Weise ändern, wie Sie mit diesen kommunizieren“, rät er. „Unternehmen sollten nicht länger „international“, sondern vielmehr länderübergreifend denken.“
Clevere Unternehmen betrachten Länder nicht ausschließlich als Märkte, auf denen sie ihre Produkte vertreiben können. Sie nehmen diese Märkte vielmehr als eine Kombination aus verschiedenen Kulturen, Ideen und Wünschen wahr und verfolgen einen engagierten und durchdachten Ansatz, um das Kundeninteresse zu wecken. Dies macht laut Tokmakoglu länderübergreifendes Denken aus.
Unternehmen die enorm darauf setzen, authentische und vertrauenswürdige Website-Übersetzungen bereitzustellen, können auf neuen Märkten große Erfolge feiern, häufig bereits wenige Wochen nach der Einführung ihrer lokalisierten Websites. Wir möchten Ihnen nachfolgend einen Kunden von MotionPoint aus dem Einzelhandel vorstellen, der sich dazu entschieden hat, den aufstrebenden Markt der spanischsprachigen US-Bevölkerung über eine spanischsprachige Website anzusprechen.
„Es hört sich unglaublich an, aber die Zahlen lügen nicht“, sagt Tokmakoglu und lächelt. „Bei einem Blick auf die von uns erhobenen Daten stellen wir fest, dass die Umsätze durch Seitenzugriffe bereits 90 Tage nach der Einführung der spanischsprachigen Website um über 23.000 % gesteigert werden konnten. Auch die Anzahl der täglichen Seitenzugriffe konnte von 12 auf über 25.000 gesteigert werden.“
Weitere Daten, die den enormen Erfolg belegen: in einem Jahr erfolgten über 9 Millionen Seitenzugriffe auf die spanischsprachige Website und die Besucher verbrachten durchschnittlich erstaunliche 10 Minuten auf der Website.
Dieser Erfolg ist direkt auf Website-Übersetzungen zurückzuführen, die für diese Zielgruppe bedeutend sind und die Markenphilosophie eindeutig wiedergeben. Diese Maßnahmen gehen weit über standardmäßige Übersetzungen hinaus und dieser Erfolg kann nur durch den Einsatz fachkundiger, mit der Marke vertrauter Linguisten erreicht werden, sagt Tokmakoglu.
Spanischsprachige Websites sind nicht die einzigen Websites, die von diesem länderübergreifenden Denken profitieren. Nachfolgend möchten wir Ihnen die Leistungsfähigkeit einer italienischen Website vorstellen, die wir für einen anderen Kunden lokalisieren und betreiben. In nur 90 Tagen konnte die Anzahl der täglichen Seitenzugriffe auf die Website von 29 auf 10.205 und die Umsätze konnten um 7.944 % gesteigert werden.
Die Anzahl der jährlichen Seitenzugriffe erreichte mit 6,5 Millionen Besuchen einen absoluten Rekordwert. Auch die durchschnittliche Verweildauer stieg auf 10 Minuten an. Dies ist laut Tokmakoglu „ein Anzeichen für eine sehr engagierte und aktive Nutzerbasis“.
In beiden Beispielen profitierten die Kunden von MotionPoint von den Vorteilen einer horizontalen Expansion. Durch eine maßgeschneiderte Kommunikation mit den Besuchern der Websites konnten in weniger als 60 Tagen eine breitere Zielgruppe angesprochen sowie die Anzahl an Seitenzugriffen und die Umsätze gesteigert werden.
Unternehmen, die daran interessiert sind, in neue internationale Online-Märkte zu expandieren, erfahren durch die Erkenntnisse von Tokmakoglu, welche Märkte sie vor allem ansprechen sollten.
„Derzeit ist Mexiko für US-amerikanische Unternehmen ein besonders attraktiver Markt“, sagt er.
Und das aus gutem Grund: Im vergangenen Jahr konnten im E-Commerce die Anzahl an Transaktionen gegenüber dem Jahr 2014 um 37 %, die Umsätze um 67 % und die Anzahl der aktiven Online-Einkäufer um 14,4 % gesteigert werden. Unternehmen können bei der Einführung spanischsprachiger Websites generell einen „lateinamerikanischen Aufschwung“ beobachten: Verbraucher aus Brasilien, Kolumbien und aus anderen Märkten besuchen zunehmend solche Websites und tätigen Käufe.
China ist laut Tokmakoglu ein weiterer strategischer Markt, in den man expandieren sollte. Die zunehmend wohlhabende Bevölkerung des Landes macht heute einen Anteil von über 20 % der weltweiten Internetbevölkerung aus. Dies entspricht aktuell mehr als 360 Millionen Online-Einkäufern, die für ein E-Commerce-Wachstum von 25 % und einen Umsatz von knapp 1,5 Milliarden USD aus B2C-E-Commerce-Käufen sorgen.
„Das länderübergreifende Denken, bei dem Unternehmen internationale Verbraucher tatsächlich wertschätzen und diese mit authentischen und für sie bedeutenden Inhalten ansprechen, wird zu einer immer intensiver genutzten Strategie“, erklärt Tokmakoglu. „Lassen Sie sich diese einzigartige Gelegenheit nicht entgehen. Eine Vernachlässigung von Zielgruppen und Überstandardisierung von Märkten würde zu Umsatzverlusten führen. Internationale Verbraucher erwarten mehr. Stellen Sie sicher, dass Sie die von ihnen geforderten Inhalte in den von ihnen bevorzugten Sprachen bereitstellen.“