Reicht ein mehrsprachiges CMS aus, um erfolgreich global zu expandieren?

Bewährte Content-Management-Systeme können bei großen mehrsprachigen Online-Projekten möglicherweise nicht alle Anforderungen erfüllen.

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Reagan Evans

03. Februar 2017

LESEDAUER: 5 MIN.

Sowohl Cloud-basierte SaaS- als auch von Drittanbietern erworbene Content-Management-Systeme sind im letzten Jahrzehnt immer weiter ausgereift. Sie sind zu unbestreitbar leistungsstarken Hilfsmitteln geworden, die sich ideal zur Verwaltung der Website für den Primärmarkt eignen. Allerdings haben sich durch diese Ausgereiftheit ebenfalls zahlreiche Funktionen für globale Geschäftskunden ergeben.

Eine solche Funktion ist das Management für mehrere Websites in mehreren Sprachen. Anbieter von CMS preisen diese Funktion oftmals als eine unkomplizierte Methode, Websites für Verbraucher in neuen globalen Märkten bereitzustellen. Sie bezeichnen Content-Management-Systeme als umfassende Lösung, die alle Management-Anforderungen einer internationalen Website von Kunden erfüllt.

Obwohl diese mehrsprachigen CMS-Lösungen durchaus interessant erscheinen, sind sie allerdings oft nicht so schnell, unkompliziert oder unproblematisch wie versprochen. Da Sprachen sehr komplex sind, kann sich auch die Verwaltung mehrerer Sprachen und Inhalte auf verschiedenen Websites eines Unternehmens als sehr schwierig herausstellen. Content-Management-Systeme bieten nicht die robusten Funktionen, die zur effizienten und unkomplizierten Übersetzung (und Aktualisierung) großer und komplexer, internationaler Websites erforderlich sind.

Obwohl wir allgemein sehr von Content-Management-Systemen überzeugt sind, möchten wir Ihnen nachfolgend dennoch Aspekte nennen, die sie im Rahmen eines mehrsprachigen Managements möglicherweise nicht immer erfüllen.

Fehlende mehrsprachige Funktionen

Herkömmliche CMS sind nicht primär für Website-Übersetzungen konzipiert. In der Tat wurden die meisten dieser Produkte erst nach ihrer Markteinführung um Übersetzungsfunktionen erweitert. In Hinblick auf das tägliche hohe Volumen an zu übersetzenden Inhalten und zu aktualisierenden Workloads kann es dazu kommen, dass CMS-Übersetzungstools nicht die gewünschten Ergebnisse liefern. Die Folge können Inkonsistenz, eine geringe Qualität und hohe Kosten sein.

In Hinblick auf das tägliche hohe Volumen an zu übersetzenden Inhalten und zu aktualisierenden Workloads kann es dazu kommen, dass CMS-Übersetzungstools nicht die gewünschten Ergebnisse liefern.

Dies liegt daran, dass diese Produkte nicht über ausgereifte Übersetzungsprozesse verfügen, d. h. Systeme, die effizient zu übersetzende Inhalte identifizieren, diese Übersetzern zuteilen, pünktliche Übersetzungen begünstigen und mehrstufige Prozesse des Korrekturlesens bereitstellen. Außerdem bieten ihre Übersetzungsworkbenches, also Tools, die akkurate und konsistente Übersetzungen sicherstellen sollen, gegenüber anderen Lösungen eine geringere Leistung.

Viele Unternehmen verzichten auf diese leistungsschwächeren Funktionen und exportieren die Inhalte ihrer an den Primärmarkt gerichteten (häufig englischsprachigen) Website zur Übersetzung in XML-, Word- oder Excel-Dateien. Diese werden anschließend an ein Übersetzerteam geschickt, von diesem übersetzt und möglicherweise zurück in das mehrsprachige CMS geleitet, um auf globalen Märkten veröffentlicht zu werden.

Leider wird durch einen solchen Prozess die Wahrscheinlichkeit nicht perfekter Übersetzungen gesteigert. Bei Website-Übersetzungen ist die Integrität im kontextuellen Bereich – die Fähigkeit, sich nicht ausschließlich übersetzbare, sondern ebenfalls andere Inhalte wie Bilder, Grafiken, Spezifizierungen und Produktkategorien anzeigen zu lassen – von entscheidender Bedeutung, um akkurate Übersetzungen gewährleisten zu können. Ohne diesen Kontext können vermehrt Fehler auftreten.

Inhalt- und Layout-Probleme

Leider betrifft diese mangelnde Integrität im kontextuellen Bereich ebenfalls Übersetzer, die mehrsprachige CMS-Tools nutzen. Die meisten CMS verfolgen bei der Übersetzung von Online-Inhalten einen traditionellen Ansatz. (Beispielsweise wird ein Fenster zur Überprüfung des englischen und ein Fenster zum Einfügen des übersetzten Texts genutzt.) Durch diese begrenzte Sichtbarkeit ergeben sich auf der Website schnell große Herausforderungen. Einer der Hauptverursacher dieser Problematik ist das Phänomen des Wortwachstums. In einigen Sprachen werden mehr Wörter oder Buchstaben benötigt, um etwas auszudrücken. Dieses Phänomen kann bei Übersetzungen oft beobachtet werden, vor allem wenn die Übersetzung in eine romanische Sprache erfolgt. Beispielsweise ist das Volumen spanischsprachiger Inhalte gegenüber englischsprachigen Inhalten üblicherweise zwischen 25 % und 30 % höher.

Diese längeren Übersetzungen wirken sich auf das Layout der Seiten aus ... in vielen Fällen wird dadurch sogar das sorgfältig erstellte Design der Vorlagen zerstört. Oftmals ursprünglich für kürzere, englischsprachige Inhalte konzipierte Seiten, Paragrafen und Schaltflächen erscheinen nun zusammenhanglos oder unterbrochen. Es ist die entscheidende Verantwortung jeder Marke, eine ansprechende Ästhetik sicherzustellen.

Da CMS möglicherweise keine „Live-Ansicht“ der übersetzten Inhalte auf den Seiten bieten, ist es ein langatmiger, komplizierter und kostenintensiver Prozess, diese Fehler zu beheben. In diesem Fall müssen Übersetzer immer wieder die Inhalte bearbeiten und deren Qualität sicherstellen, um diese Kontext- und Layout-bezogenen Probleme zu lösen.

Nichtberücksichtigung von „verwinkelten“ Inhalten

Leider führt das Speichern mehrsprachiger Inhalte in einer CMS-Datenbank nicht automatisch zu einer übersetzten Website. Übersetzbare Inhalte bestehen aus hunderten oder tausenden Seiten sowie in verschiedenen Medien wie Texten, Bildern und PDFs.

Übersetzbare Inhalte bestehen aus hunderten oder tausenden Seiten sowie in verschiedenen Medien wie Texten, Bildern und PDFs.

Außerdem sind übersetzbare Inhalte in vielen unerwarteten technologischen „Winkeln“ zu finden, darunter Codes von Website-Anwendungen, Flash- und HTML-5-Multimedia-Dateien und vieles mehr. Dies stellt für übersetzte Websites ein großes Problem dar. Website-Anwendungen, die Inhalte dynamisch erzeugen, müssen neu entwickelt werden, um mehrsprachige Inhalte zu unterstützen. Dies führt dazu, dass Anwendungen sehr komplex werden. Außerdem sind üblicherweise nach der Anpassung der Backend-Architektur erhebliche Reintegrationen nötig.

CMS können die sensiblen Winkel dieser Anwendungen nicht identifizieren oder verwalten und daher auch nicht übersetzen.

Probleme mit der Skalierbarkeit

Mehrsprachige CMS können ebenfalls nicht sonderlich gut skalieren. Große Websites besitzen oftmals hunderte, manchmal sogar tausende Versionen von Musterseiten. Diese Seiten müssen unter Berücksichtigung spezieller Merkmale für die jeweiligen internationalen Märkte erstellt werden. Außerdem erfordern sie zu Beginn und fortlaufend Übersetzungen.

Für das CMS unerfahrener Unternehmen stellt dies einen sehr komplexen, kostenintensiven und zeitlich aufwendigen Prozess dar. Die Verwaltung dieser übersetzen Seiten kann das Projektmanagement vor riesige Herausforderungen stellen. Um eine angemessene Verwaltung dieser sich schnell ändernden Inhalte zu gewährleisten, stellen Unternehmen neues Personal ein. Dabei sind für die Verwaltung jeder internationalen Website oftmals so viele Mitarbeiter wie für die Verwaltung der englischsprachigen Website eines Unternehmens erforderlich. Daraus kann sich schnell ein enormer finanzieller Aufwand ergeben.

Viele Unternehmen müssen schmerzhaft erkennen, dass sich dieser Ansatz nur für wenige internationale Märkte anpassen lässt. Dadurch können sich Expansionspläne hinauszögern oder sogar vollständig scheitern.

Unzureichende Synchronisation und Identifizierung von Änderungen

Darüber hinaus ist die Verwaltung zahlreicher größerer und komplexer, mehrsprachiger Websites über ein CMS ein oft ineffizienter, manueller Prozess. Ein gängiger Nebeneffekt besteht darin, dass über Änderungen an den Inhalten auf diesen globalen Websites nicht synchron informiert werden kann.

Bei den meisten großen Unternehmen werden neue Inhalte, Codes oder Änderungen regelmäßig auf der Website für den Primärmarkt veröffentlicht (dazu zählen neue Produkte und Werbeaktionen, aktualisierte Unternehmensrichtlinien etc.). Allerdings verfügen CMS nur selten über angemessene Technologien zur Identifizierung von Änderungen, um internationale Website-Manager und -Übersetzer über diese Aktualisierungen zu informieren.

Die Folge ist oftmals eine beträchtliche und kostspielige Verspätung der Fertigstellung von Übersetzungen, sodass nicht übersetzte Inhalte auf globalen Websites auftauchen. Dies führt zu einem gravierenden Anstieg der Absprungraten der sich abwendenden Verbraucher.

Nichtberücksichtigung externer Inhalte

Schließlich können CMS bei der Verwaltung von Übersetzungen eine weitere Schwachstelle aufweisen. Ein CMS kann nur Übersetzungen der von ihm verwalteten Inhalte bieten, dies sind die Inhalte, die in der Inhaltsdatenbank abgespeichert sind. Doch was ist mit den vielen Inhalten, die außerhalb des CMS in Servern oder auf Plattformen bestehen?

Ein CMS kann nur Übersetzungen der von ihm verwalteten Inhalte bieten, dies sind die Inhalte, die in der Inhaltsdatenbank abgespeichert sind.

Heute werden auf den meisten modernen Websites in externen Datenbanken abgespeicherte Inhalte oder Inhalte Dritter präsentiert. Dazu zählen unter anderem syndizierte Inhalte und Feeds, Filialsuchen und Bewertungsplattformen von Verbrauchern. Diese bieten hochwertige, die Kundentreue steigernde Erlebnisse.

Allerdings können in diesen Fällen Übersetzungen nicht innerhalb eines CMS verwaltet werden. Dies führt zu einem unzureichenden, sprachlich vermischten Nutzererlebnis, das die enormen Bemühungen des Unternehmens zunichtemacht, eine erstklassige Website zu erstellen.

Fazit

Die meisten CMS sind einfach nicht auf eine perfekte Verwaltung umfangreicher Übersetzungen und Lokalisierungen ausgelegt. Wir sind der Ansicht – und darin bestärken uns viele unserer Kunden –, dass der bestmögliche Ansatz für Website-Übersetzungen das Identifizieren des besten Tools oder der geeignetsten Technologie für jeden Aufgabenbereich beinhaltet.

Manchmal bedeutet dies, sich dem Trend Ihres Unternehmens zur Festlegung auf eine einzige Lösung des Inhaltsmanagements zu widersetzen. Die Nutzung mehrerer Tools und Technologien ermöglicht fantastische Online-Erlebnisse, die gegenüber der jetzigen Situation möglicherweise effektiver sind und mehr Ergebnisse liefern.

Die Lösung von MotionPoint bietet Ihnen diese einzigartige Performance und Flexibilität. Unabhängig von dem CMS, das Ihr Unternehmen aktuell (oder in fünf Jahren) nutzt, erfüllt die zukunftssichere Plattform von MotionPoint elegant Ihre Anforderungen an die Übersetzung von Inhalten und bewältigt alle anderen in diesem Beitrag genannten Herausforderungen. Unsere Lösung kann unabhängig von Ihrem CMS betrieben oder in Ihre bestehende technologische Infrastruktur integriert werden – eine Kombination dieser beiden Ansätze ist ebenfalls möglich. Wir können Sie bei jedem Schritt Ihrer Globalisierungsbemühungen unterstützen.

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf, um weitere Informationen zu erhalten. Wir informieren Sie gerne darüber, wie unsere sorgenfreie Lösung reibungslos neben Ihrem CMS betrieben wird und wie sie Ihre Anforderungen, beispielsweise hinsichtlich der Steigerung der Kapitalrendite, erfüllen kann.

Letzte Aktualisierung: 03. Februar 2017
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About Reagan Evans

Reagan Evans is MotionPoint's SVP of Sales. He has a strong background in sales and data management and has nearly 10 years of executive level experience in the field. He uses his expertise in global sales, new business development, sales production, and data organization to drive MotionPoint's market expansion and new client acquisition. Evans leverages MotionPoint's industry-leading technology to drive sales and ensure higher customer satisfaction.

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Reagan Evans

SVP, Head of Sales

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